Anja Schadenberg, Manuela Schloetmann, Manuela Krummacker, Priv. Doz. Dr. med. Dirk Czesnik, Dr. Katrin Sobh

Die Qualität des Schlafs beeinflusst Gefühle, Lern- und Leistungsfähigkeit sowie körperliche Gesundheit. Das Team der Praxis für Neurologie | Psychiatrie | Psychotherapie hilft bei Schlafstörungen.

Text: Dirk Czesnik | Fotos: Sylvia Stein, Adobe Stock

Wie gut wir schlafen, das wirkt sich in hohem Maße auch auf unser waches Leben aus. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Menschen eine schlechte Schlafqualität und damit verbundene Einschränkungen am Tage entweder einfach erdulden, oder eine lange Zeit vergeht, bis eine Ursache diagnostiziert und eine entsprechende Therapie eingeleitet wird. Über 10 % der Bevölkerung leidet regelmäßig an milden bis schweren Schlafstörungen und/oder einer Tagesmüdigkeit. Die Ursachen können sehr vielseitig sein. Eine medizinische Klärung bedarf in der Regel einer interdisziplinären Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachgruppen aus den Bereichen Innere Medizin (Pneumologie/Kardiologie), Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Neurologie und Psychiatrie. Zusammen mit ihrem Praxisteam haben es sich Dr. med. Katrin Sobh und Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Czesnik von der Praxis für Neurologie | Psychiatrie | Psychotherapie in der Bühlstraße zum Ziel gesetzt, das Thema Schlaf und Wachheit für psychiatrische und neurologische Patienten in den Fokus zu rücken.

Schlaf-Schmerz-Depressionen >>> Unsere Schlafqualität hat einen direkten Einfluss auf unsere Emotionen und die Wahrnehmung von Schmerzen. Patientinnen mit chronischen Schmerzen wissen nur zu gut, dass schlechter Schlaf sowohl die Gefühlslage als auch die Schmerzempfindung negativ beeinträchtigt. Studien an gesunden jungen Menschen zeigen sogar, dass Schlafmangel die gemessenen Schmerzschwellen erniedrigt. Patientinnen mit depressiven Erkrankungen berichten ebenfalls sehr häufig, dass Schlafstörungen die Symptomatik deutlich verschlechtern – sehr häufig gehen Depressionen sogar mit Schlafstörungen einher. Unter diesen Aspekten wird eine nachhaltige Symptomlinderung häufig erst durch einen ganzheitlichen Ansatz mit Blick auf Schlaf, Emotionen und Schmerzwahrnehmung erreicht.

Psychiatrische Ursachen von Schlafstörungen >>> Nicht nur depressive Erkrankungen, sondern auch vielerlei andere psychiatrische Erkrankungen gehen mit Schlafstörungen einher. Hierzu zählen Angsterkrankungen, Psychosen, Substanzgebrauch oder Abhängigkeitserkrankung, Essstörungen aber auch demenzielle Erkrankungen.
Nicht selten ist eine Störung der Schlafarchitektur verbunden mit einer fehlenden Unterdrückung von Bewegungen während des Träumens, einer sogenannte Schlaf-Verhaltensstörung, die ein Frühsymptom degenerativer Erkrankung des zentralen Nervensystems darstellt. Die Patientinnen und Patienten selbst bemerkten diese spezielle Form der Schlafstörung kaum, sie nehmen allerdings eine Tagesmüdigkeit wahr. Eine Fremdanamnese durch die Lebenspartnerin oder den Lebenspartner hilft dann weiter. Oft treten unwillkürliche Körperbewegungen aus dem Schlaf heraus auf.
Neurologische Ursachen von Schlafstörungen >>> Eine der häufigsten neurologischen Erkrankung überhaupt ist das Restless-Legs-Syndrom. Ca. 10 % der Bevölkerung leidet auf Grund dieses Syndroms an Schlafstörungen. Die Patienten beschreiben zum Teil quälende, unangenehme Empfindungen, die vorrangig in den Beinen auftreten und mit einem Unruhegefühl einhergehen, so dass sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen gestört werden. Die Ursachen eines Restless-Legs-Syndroms können sehr vielseitig sein: beispielsweise zurückliegende Bandscheibenvorfälle oder auch unerkannte Neuropathien – aber auch ein schlecht behandeltes Schlafapnoesyndrom oder eine Störung des Eisen- und Vitaminstoffwechsels. In der Regel kann durch eine gezielte Medikation rasch eine Verbesserung der Symptomatik erreicht werden.
Auch Parkinson-Syndrome gehen nicht selten mit ausgeprägten Schlafstörungen in Form der oben beschriebenen Schlaf-Verhaltensstörung einher. Die Ursache wird derzeit erforscht. Wichtig ist zu bedenken, dass auch die eigentlichen Parkinson-Beschwerden durch einen nicht erholsamen Schlaf verstärkt werden können.

Diagnostische Möglichkeiten von Schlafstörungen >>> Die umfassendste differenzialdiagnostische Klärung von Schlafstörungen erfolgt in einem stationären Schlaflabor. Hierbei werden die Hirnaktivität, unwillkürliche Bewegungen aus dem Schlaf heraus und die Atmung untersucht. Im Rahmen der technischen Weiterentwicklung und Digitalisierung wird jedoch auch die Qualität der häuslichen Untersuchungsmöglichkeiten stetig besser. Mittlerweile stehen Polygrafie- und Polysomnografiegeräte für zu Hause zur Verfügung, die sogar in Kombination mit einer Videoableitung eingesetzt werden können (Praxis Sobh / Czesnik bietet diese Technik an). Ergänzend zur technisch-apparativen Messung des Schlafes ist eine detaillierte Schlafanamnese mit Unterstützung von Schlafprotokollen und speziellen Schlaffragebögen unerlässlich, sowohl zu diagnostischen Zwecken als auch zur Überwachung therapeutischer Effekte.

Dr. Katrin Sobh
Nach ihrer Facharztausbildung im Bereich Neurologie in der Klinik für Neurologie in Seesen ergänzte Dr. Sobh diese im Asklepios Fachklinikum Göttingen sowie in der Klinik für Klinische Neurophysiologie der Universitätsmedizin Göttingen. Als Fachärztin für Neurologie sammelte sie zusätzliche Erfahrungen in der Paracelsus Elena Klinik in Kassel, bevor sie im Anschluss ihre Facharztweiterbildung für den Bereich Psychiatrie und Psychotherapie im Asklepios Fachklinikum Göttingen fortsetzte. Dort war sie zuletzt in der Institutsambulanz als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie tätig.

Priv. Doz. Dr. med . Dirk Czesnik
Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Czesnik absolvierte seine Facharztausbildung in der Klinik für Klinische Neurophysiologie der Universitätsmedizin Göttingen, wo er dann einige Jahre als Facharzt für Neurologie beschäftigt war. Zu seinen Spezialgebieten und wissenschaftlichen Interessen zählt insbesondere der Bereich der neurologischen Schlafstörungen. Als Oberarzt im Bereich Neurorehabilitation konnte er sowohl in Bad Sooden-Allendorf als auch in Lippoldsberg weitere Erfahrungen sammeln.

Praxis für
Neurologie | Psychiatrie | Psychotherapie
Bühlstraße 28 A
37073 Göttingen
Telefon: 05 51 / 4 67 55
Fax: 05 51 / 4 56 35
info@dr-czesnik.de
www.dr-czesnik.de